Nur Wiener-Würstel? Nein! Auch in der österreichischen Hauptstadt gibt es Weißwürste. Im Schweizerhaus auf dem Wiener Prater war der bayerische freigeist unterwegs. Vorneweg: Eine Fahrt nach Wien für Weißwürste rentiert sich nicht. Aber für die Schweinshaxn!
Rundherum herrscht Jubel, Trubel, Heiterkeit. Auf dem Wiener Prater gibt es zig Vergnügungsstätten: Geisterbahnen, Achterbahnen, Wirtshäuser. Dort findet sich auch eine der bekanntesten Gaststätten Wiens, das Schweizerhaus.
Meine Lebensgefährtin Madita und ich müssen einige Minuten suchen und warten, bis wir an einem sonnigen Herbstsamstag endlich einen Platz ergattern. Der Biergarten unter echten Kastanienbäumen – die immer wieder mit Kastanien „schießen“ – ist bis auf den letzten Platz besetzt. Schließlich haben wir doch Glück und finden einen Platz im vierten Bezirk. Wie Wien ist nämlich auch der Biergarten des Schweizerhauses in Bezirke eingeteilt. Wir sitzen also in Wieden, im vierten Bezirk. Nicht schlecht, schließlich ist im großen Pendant auch der berühmte Naschmarkt.
Dass Wien keine billige Stadt ist, merkt man auch, wenn man sich an den dortigen Weißwurstpreisen orientiert. Zwei Stück mit Senf kosten 5,40 Euro. Eine Breze dazu macht nochmal 1,30 Euro mehr. Einziges Weißbier auf der Karte: Paulaner für 4,70 Euro. Wir entscheiden uns für Budweiser-Radler für 4,50 Euro.
Der Biss ist super, knackig, geschmacklich sind die Weißwürste allerdings nicht sehr intensiv, eher fad. Sie stammen von der Wiener Traditionsmetzgerei Radatz. Der Senf hingegen ist super! Wie so oft in Österreich, handelt es sich um einen Senf mit Kren, also Meerrettich. Selten habe ich einen so scharfen Senf zu Weißwürsten gegessen. Maditas Kommentar: „Boa, da musst du echt aufpassen, wann du einatmest. Mir brennt’s regelmäßig das Hirn weg mit dem Senf!“
Die Brezn werden selbst aufgebacken und warm serviert. Geschmacklich sind sie ok, aber auch nicht überwältigend.
Ganz anders die Schweinshaxn! Wie es sich für investigative Freigeister gehört, probierte ich auch zusammen mit einigen Freunden Stelzn, wie die Schweinshaxn in Wien genannt werden. Und die sind der Wahnsinn! Vor allem auch in Kombination mit dem süßscharfen Krensenf! Hier kostet das Kilo fertige Stelzn 17,80 Euro. Die Kruste ist knusprig, das Fleisch super gewürzt. Dazu passen hervorragend verschiedene Salate und eingelegtes Gemüse. Urleiwand!
Fazit: Das Schweizerhaus ist ein Muss bei einer Wienreise. bayerischer-freigeist.de empfiehlt aber eher ein Stelzn-Abendessen als ein Weißwurstfrühstück.
Gesamtergebnis (max. 5 +):
Preis/Leistung: +++ (2 Stück, 1 Breze, 1 Radler knapp 11,20 €)
Geschmack: ++
Ambiente: +++
Freundlichkeit: ++++
Nachteil(e): Viele Gäster, unter Umständen bekommt man keinen Sitzplatz auf Anhieb;
Vorteil(e): Direkte Nachbarn: allerlei Vergnügungsgeschäfte auf dem Wiener Prater
Zitat des Tages: Madita: „Boa, da musst du echt aufpassen, wann du einatmest. Mir brennt’s regelmäßig das Hirn weg mit dem Senf!“
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